Cal-Mag für Cannabispflanzen

Calcium und Magnesium gehören zu den entscheidenden Bausteinen für gesundes Cannabiswachstum. Sie unterstützen Prozesse von der Keimung bis zur Ernte und helfen Deinen Pflanzen dabei, kräftige Wurzeln, stabile Zellstrukturen und üppige Blüten zu entwickeln. Gerade Anfänger stoßen jedoch schnell auf widersprüchliche Tipps. Dieser Leitfaden erklärt verständlich, wann Cal-Mag wirklich nötig ist, wie man Mängel erkennt und wie die Ergänzung in Erde oder Hydroponik richtig eingesetzt wird.
Warum Cal-Mag für die Entwicklung von Cannabis unverzichtbar ist
Calcium und Magnesium treten häufig als Duo auf, weil sie sich in Aufnahme und Wirkung gegenseitig beeinflussen. Beide zählen zu den sekundären Makronährstoffen. In vielen Anbausituationen wie LED-Beleuchtung, weichem Leitungswasser, Kokossubstraten oder hydroponischen Systemen steigt der Bedarf deutlich. Cal-Mag-Produkte liefern ein stabiles Verhältnis beider Elemente und beugen Blockaden vor, die durch ein Übermaß des jeweils anderen Nährstoffs entstehen können.
Die Rolle von Calcium im Wachstum
Calcium stärkt den Zellaufbau und ermöglicht robuste Pflanzenstrukturen. Besonders junge Pflanzenteile benötigen eine konstante Versorgung, da Calcium innerhalb der Pflanze nicht verlagert werden kann. Ein Mangel zeigt sich daher zuerst im frischen Wachstum. Calcium unterstützt zudem stabile Zellwände, eine bessere Stressreaktion und eine zuverlässige Wasserregulation. Ohne ausreichend Calcium können Wurzeln Nährstoffe schlechter aufnehmen, was das gesamte Wachstum ausbremst.
Warum Magnesium so wichtig ist
Magnesium bildet das Zentrum des Chlorophyllmoleküls und beeinflusst direkt die Photosynthese. Es wird für die Energieübertragung, die Bildung von Kohlenhydraten und die Entwicklung großer, kräftiger Blätter benötigt. Anders als Calcium ist Magnesium mobil. Bei Knappheit zieht die Pflanze Magnesium aus älteren Blättern ab und verlagert es in neues Wachstum. Dieser Unterschied ist für die Diagnose sehr hilfreich.
Wie Cannabis Calcium und Magnesium aufnimmt
Calcium und Magnesium gelangen über den Kationenaustausch in das Wurzelsystem. Wurzeln geben Wasserstoffionen ab, die an negativ geladene Bodenteilchen binden und Calcium sowie Magnesium freisetzen. Beide Nährstoffe werden anschließend über das Xylem transportiert und dort genutzt, wo die Pflanze sie benötigt. Die Effizienz dieser Aufnahme hängt stark vom pH-Wert ab. Bei falschem pH bleiben Nährstoffe zwar vorhanden, sind aber nicht verfügbar.
Optimaler pH-Bereich
Ein korrekter pH-Wert ist die Grundlage jeder Nährstoffstrategie. Diese Richtwerte haben sich in der Praxis bewährt:
- Erde: pH 6,0 bis 7,0
- Hydroponik und Kokos: pH 5,5 bis 6,5
Ein nicht angepasster pH ist einer der häufigsten Gründe für vermeintliche Cal-Mag-Mängel. Vor dem Nachdüngen immer zuerst den pH prüfen.
Anzeichen eines Calciummangels
Calciummangel zeigt sich zuerst im jungen Wachstum, da Calcium nicht verlagert werden kann. Achte auf diese Hinweise:
- langsames Wachstum und weiche, instabile Triebe
- blassgrüne oder gelbliche junge Blätter, punktförmige Nekrosen
- deformierte Blattspitzen und schwächere Wurzelentwicklung
- in der Blütephase schwache Blütenansätze
Anzeichen eines Magnesiummangels
Magnesiummangel beginnt in älteren Blättern, da die Pflanze Magnesium verlagern kann. Typisch sind helle Bereiche zwischen den Blattadern, dunklere Adern, die sich abheben, bräunliche Punkte an fortgeschrittenen Blättern sowie verzögerte Blütenbildung und insgesamt schwächeres Wachstum.
Wie Du Cal-Mag in Erde richtig anwendest
Prüfe vor jeder Ergänzung pH-Wert und Substrat. Viele Erden enthalten ausreichende Mengen, die bei falschem pH jedoch blockiert sind. Bei sicherem Mangel oder sehr weichem Wasser kannst Du Cal-Mag während der Wachstums- und frühen Blütephase gezielt ergänzen. Beginne niedrig dosiert, mische Cal-Mag immer zuerst ins Wasser, kontrolliere EC und beobachte die Pflanzen einige Tage, bevor Du nachdosierst.
Cal-Mag in Hydroponik und Kokos
Hydro- und Kokossysteme besitzen kaum eigene Reserven. Cal-Mag gehört hier von Anfang an in den Düngeplan. In Hydroponik arbeitest Du mit pH 5,5 bis 6,5 und passt die Dosierung an Wasserhärte und Pflanzenreaktion an. In Kokos ist eine regelmäßige Cal-Mag-Zufuhr nötig, da Kokos Calcium bindet. Unter LED steigt der Bedarf oft, daher ist eine leicht erhöhte Gabe möglich, solange EC und pH stabil bleiben.
Cal-Mag in verschiedenen Wachstumsphasen
Der Bedarf an Calcium und Magnesium verändert sich mit der Entwicklungsphase der Pflanze. Mit ein paar Grundregeln vermeidest Du Engpässe und Überdosierungen.
Vegetative Phase
In der Veg-Phase wächst Cannabis am schnellsten. Cal-Mag unterstützt starke Triebe und Wurzeln. Wer früh eingreift und pH sowie EC im Blick behält, legt eine solide Basis für die spätere Blüte.
Blütephase
In der Blüte bleibt Cal-Mag wichtig, doch viele Grower reduzieren die Menge in den letzten Wochen. Ziel ist es, Salzreste zu vermeiden und die Qualität der Blüten zu verbessern. Sobald sich die Trichome verfärben, kann ein schrittweises Absenken sinnvoll sein.
Häufige Fehler bei der Verwendung von Cal-Mag
Viele Probleme entstehen nicht durch Mangel, sondern durch falsche Anwendung. Diese Punkte sind besonders wichtig:
- Cal-Mag wird gegeben, obwohl der pH falsch ist
- zu hohe Dosierungen verursachen Kalium- oder Eisenmangel
- hartes Leitungswasser wird zusätzlich mit Cal-Mag angereichert
- andere Nährstoffe werden vor Cal-Mag ins Wasser gemischt
Kompatibilität mit anderen Nährstoffen
Calcium und Magnesium konkurrieren teilweise mit Kalium und Eisen. Mische Cal-Mag immer zuerst ins Wasser, prüfe danach EC und pH und korrigiere schrittweise. Ein ausgewogener Nährstoffplan verhindert die meisten Mängel zuverlässig.
Wie Du Cal-Mag-Überdosierung erkennst
Zu viel Cal-Mag ist seltener als ein Mangel, schadet aber ebenfalls. Warnsignale sind dunkelgrüne, starre Blätter, blockierte Aufnahme von Kalium oder Eisen, braune Blattränder und stagnierendes Wachstum trotz hoher EC-Werte. In diesem Fall Dosierung reduzieren oder leicht spülen.
Ein natürlicher Abschluss
Cal-Mag gehört zu den wichtigsten Stellschrauben für gesunde Cannabispflanzen. Wer pH und EC kontrolliert, Symptome richtig deutet und bedacht dosiert, vermeidet typische Anfängerfehler. Mit etwas Beobachtungsgabe entwickelst Du schnell ein sicheres Gefühl für den tatsächlichen Bedarf Deiner Pflanzen.
FAQ
Die häufigsten Fragen rund um Cal-Mag beantwortet kurz und praxisnah.
Wie erkenne ich, ob mein Wasser Cal-Mag benötigt?
Sehr weiches Leitungswasser unter etwa 100 ppm liefert kaum Calcium und Magnesium. In diesem Fall ist eine Ergänzung fast immer sinnvoll. Bei mittlerer oder hoher Wasserhärte zunächst pH, EC und Pflanzenreaktion prüfen.
Kann ich Cal-Mag bei LED-Anbau höher dosieren?
LED-Beleuchtung erhöht oft den Bedarf. Eine leicht höhere Dosierung ist möglich, solange EC und pH stabil bleiben und keine Blockaden auftreten. Beobachte besonders junge Triebe und ältere Blätter.
Wann sollte ich Cal-Mag nicht mehr geben?
In Erde reduzieren viele Grower die Zugabe in den letzten zwei bis drei Wochen vor der Ernte. In Kokos oder Hydro kann eine moderate Gabe länger sinnvoll sein. Entscheidung stets anhand von EC, pH und Pflanzenzustand treffen.
Was ist der größte Anfängerfehler bei Cal-Mag?
Häufig wird Cal-Mag nach Gefühl gegeben, obwohl der pH falsch ist. Erst pH und EC stabilisieren, dann Nährstoffplan anpassen. So vermeidest Du unnötige Überdosierungen und Blockaden.
Ist ein leichter Cal-Mag-Überschuss schlimm?
Leichte Überschüsse sind meist unkritisch, solange EC und pH im Rahmen bleiben. Problematisch wird es bei anhaltend hohen Salzgehalten oder sichtbaren Blockadesymptomen. In solchen Fällen Dosierung senken oder moderat spülen.
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