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11 häufige Fehler beim Cannabis-Training und wie man sie vermeidet

Zuletzt aktualisiert: 12 Dezember 2025

cannabis training

Cannabis-Training gehört zu den wirkungsvollsten Werkzeugen im Anbau, um Ertrag, Pflanzenstruktur und Lichtausbeute zu verbessern. Gleichzeitig ist es ein Bereich, in dem viele Anfänger Fehler machen, die das Wachstum bremsen oder Pflanzen unnötig stressen. Die meisten Probleme entstehen nicht durch einzelne Handgriffe, sondern durch falsches Timing, übermäßigen Ehrgeiz oder mangelndes Verständnis für die Reaktion der Pflanze.

In diesem Artikel werden elf typische Fehler beim Cannabis-Training erläutert. Jeder Abschnitt erklärt nicht nur, was schiefgehen kann, sondern auch, wie sich solche Fehler in der Praxis vermeiden lassen.

Warum Training sinnvoll ist und wo Risiken liegen

Cannabispflanzen reagieren grundsätzlich gut auf gezielte Eingriffe. Durch Training lässt sich das Höhenwachstum kontrollieren, die Lichtverteilung verbessern und die Bildung mehrerer gleichwertiger Blütenstände fördern. Gleichzeitig bedeutet jeder Eingriff Stress. Wird dieser Stress falsch dosiert oder zum falschen Zeitpunkt angewendet, kann sich die vegetative Phase verlängern oder das Ertragspotenzial sinken.

Ein erfolgreiches Training basiert daher immer auf Beobachtung, Geduld und einem Verständnis für die Entwicklungsphasen der Pflanze.

Fehler 1: Cannabispflanzen gar nicht zu trainieren

Einer der häufigsten Fehler ist es, ganz auf Training zu verzichten. In begrenzten Anbauräumen führt das oft zu hohen, schmalen Pflanzen mit einer dominanten Hauptcola, während seitliche Triebe unterversorgt bleiben. Auch bei kleineren Sorten kann eine einfache Anpassung der Wuchsform die Lichtausbeute deutlich verbessern.

Schon leichte Maßnahmen wie sanftes Biegen oder das Ausrichten der Triebe können helfen, das vorhandene Licht effizienter zu nutzen.

Fehler 2: Das Substrat beim Training zu unterschätzen

Das Anbaumedium beeinflusst maßgeblich, wie schnell sich Pflanzen von Training erholen. In lockerer Erde mit aktivem Bodenleben können kleine Verletzungen besser kompensiert werden als in hydroponischen Systemen oder stark verdichteten Substraten.

Wer intensiv trainiert, sollte dem Wurzelraum besondere Aufmerksamkeit schenken. Eine gute Sauerstoffversorgung und stabile Nährstoffaufnahme sind entscheidend für eine schnelle Regeneration.

Fehler 3: Zu spätes Topping

Topping ist eine effektive Methode, um mehrere Haupttriebe zu erzeugen. Wird jedoch zu spät gekappt, hat die Pflanze bereits viel Energie in eine dominante Hauptachse investiert. Ein Eingriff in diesem Stadium kostet Zeit und kann das Wachstum unnötig verzögern.

Optimal ist ein Eingriff, wenn die Pflanze mehrere stabile Blattansätze gebildet hat, aber noch flexibel wächst. Während der Blütephase sollte auf Topping grundsätzlich verzichtet werden.

Fehler 4: Zweige brechen durch ungeduldiges Training

Ein häufiger Anfängerfehler ist zu frühes oder zu kraftvolles Biegen. Junge Pflanzen benötigen Zeit, um stabile Zellstrukturen aufzubauen. Werden Triebe zu stark belastet, können sie brechen oder dauerhaft geschwächt werden.

Sanftes Vorgehen und schrittweises Anpassen der Position sind deutlich effektiver als schnelle, starke Eingriffe.

Fehler 5: High-Stress-Training während der Blüte

High-Stress-Methoden wie starkes Entlauben, Supercropping oder intensives Fimming gehören in die vegetative Phase. Während der Blüte konzentriert sich die Pflanze auf die Entwicklung der Blüten. Zusätzlicher Stress in dieser Phase lenkt Ressourcen um und kann die Qualität beeinträchtigen.

In der Blüte sollten Eingriffe auf das Entfernen abgestorbener oder stark beschattender Blätter beschränkt bleiben.

Fehler 6: Main-Lining ohne ausreichende Wachstumsphasen

Main-Lining erfordert präzises Timing. Zu häufiges oder zu frühes Beschneiden führt zu einer langsamen Entwicklung und einer instabilen Pflanzenstruktur. Jeder Schnitt sollte erst erfolgen, wenn die Pflanze ausreichend neues Wachstum aufgebaut hat.

Eine schrittweise Vorgehensweise sorgt für gleichmäßige Triebe und verhindert, dass einzelne Bereiche unterversorgt bleiben.

Fehler 7: Beim Low-Stress-Training den Low-Aspekt vergessen

Low-Stress-Training lebt von sanften Anpassungen. Wird zu stark gebogen oder zu häufig nachjustiert, entsteht mehr Stress als geplant. Besonders bei Sorten mit steifen Trieben ist Vorsicht geboten.

Ein guter Richtwert ist, den Trieben Zeit zu geben, sich an ihre neue Position anzupassen, bevor weitere Veränderungen vorgenommen werden.

Fehler 8: Ungeeignete Materialien zum Fixieren verwenden

Harte Drähte, unelastische Kunststoffe oder Materialien, die sich stark aufheizen, können das Pflanzengewebe beschädigen. Einschnürungen führen langfristig zu Wachstumsstörungen oder Infektionen.

Weiche, flexible Pflanzenbinder oder spezielle Clips bieten Halt, ohne den Trieb zu verletzen, und lassen Raum für natürliches Dickenwachstum.

Fehler 9: Schwere Blüten nicht abstützen

Moderne Genetik kann sehr dichte und schwere Blüten hervorbringen. Ohne Unterstützung knicken Triebe ab oder liegen auf dem Substrat, was das Risiko von Schimmel erhöht.

Einfache Stützsysteme oder Netze helfen, das Gewicht gleichmäßig zu verteilen und die Pflanzenstruktur zu stabilisieren.

Fehler 10: Zu starkes Entlauben

Entlauben kann sinnvoll sein, wenn es gezielt eingesetzt wird. Werden jedoch zu viele Blätter entfernt, fehlt der Pflanze wichtige Photosynthesefläche. Die Erholungszeit verlängert sich und das Wachstum stagniert.

Einsteiger sollten vorsichtig vorgehen und nur einzelne, stark beschattende Fächerblätter entfernen, wenn die Pflanze kräftig genug ist.

Fehler 11: Stress-Training bei Autoflowers oder geschwächten Pflanzen

Autoflowering Sorten haben einen festen Lebenszyklus. Jeder Wachstumsstopp wirkt sich direkt auf den Ertrag aus. Intensive Trainingstechniken lassen ihnen oft nicht genug Zeit zur Erholung.

Auch geschwächte photoperiodische Pflanzen sollten möglichst wenig belastet werden. In solchen Fällen ist es sinnvoller, auf optimale Umweltbedingungen zu setzen, statt zusätzlichen Stress zu erzeugen.

Training mit Augenmaß und Planung

Erfolgreiches Cannabis-Training basiert nicht auf möglichst vielen Eingriffen, sondern auf gezielten Maßnahmen zur richtigen Zeit. Gesunde Pflanzen unter stabilen Bedingungen verzeihen kleinere Fehler, reagieren aber empfindlich auf Überforderung.

Wer seine Pflanzen aufmerksam beobachtet, ihre Wachstumsphasen respektiert und Training als langfristigen Prozess versteht, wird mit stabilen Strukturen und gleichmäßigen Erträgen belohnt.

Häufige Fragen zum Cannabis-Training

Ist Training für Anfänger überhaupt sinnvoll?

Ja, einfache Techniken wie sanftes Biegen oder gezieltes Ausrichten der Triebe sind auch für Einsteiger gut umsetzbar.

Wann sollte man mit dem Training beginnen?

Erst wenn die Pflanze mehrere stabile Blattansätze gebildet hat und sichtbar kräftig wächst.

Kann man zu wenig trainieren?

Ja, ohne Training wird vorhandenes Licht oft nicht optimal genutzt, besonders in Innenräumen.

Sind Autoflowers generell ungeeignet für Training?

Leichte Methoden sind möglich, intensives Stress-Training sollte jedoch vermieden werden.

Woran erkennt man, dass eine Pflanze überfordert ist?

Langsames Wachstum, schlaffe Blätter und verzögerte Entwicklung sind typische Warnsignale.

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